Sören Kierkegaard, Die Tagebücher 1834 – 1855

Der Kierkegaard, 2018

 

Beschaulich gemalt, entrissen den Gedanken, gefügig den Pinseln und Farben. Abhängig von Licht, Reflektion und Ausgeglichenheit und dem wichtigen Zugang der Unbefangenheit – ohne sich an das Gemalte zu erinnern, darin zu verharren, mich zu kopieren – unbefangen zu sein.

 

Fertig gemalt, mit neugierigem Blick immer wieder in Zwiesprache mit dem Bild zu treten –

Der Ausweg – der Kierkegaard – will mich wieder aufladen – zurück aus dem sich Leergemalten – zurück in den Kopf und er macht‘s möglich.

 

Beflügelt durch das Wissen, im äußersten Maße aufnahmefähig und willig – fühle mich ergänzt von dem ich mich gerade beim Malen befreit geglaubt zu haben – wieder aufgeladen – dank dem Sören.

 

Zufrieden lustwandelnd durch den Tag, ausgeglichen durchs Gemalte und beflügelt durch den geordneten Rückzug des Inhaltes des Gelesenen – versuche dies Abends am Tisch zu rezipieren und zu wiederholen – so merke ich doch – sein Wissen bleibt bei ihm und mein Gemaltes hat sich tief eingeprägt – gesaugt in die unberührte Leinwand – und ist meines.

 

Brigitte Mikl Bruckner, 2018