Über Kunst und Mathematik

Barbara Höller, Künstlerin der Ausstellung Konvergenzen

www.barbarahoeller.at

 

Ausstellungsansicht Konvergenzen, Kulturdrogerie, Wien, 2018, Foto: Julia Dorninger

Moires 18, 2018, ink on cardboard, 30 x 30 cm, © Barbara Höller, Bildrecht Wien

Mathematische Begriffe werden mithilfe einer Reihe von oft sehr einfachen Festlegungen, die man Axiome nennt, definiert - so zum Beispiel die Zahl Null. Sie ist also eine reine Hypothese. Für mich liegt darin die Faszination der Mathematik. Meinen Zeichenprozess vergleiche ich mit dem Weg des Problemlösens über mathematische Gleichungen. In beiden Fällen handelt es sich um eine sehr offene Vorgangsweise. In Analogie zum Wahrheitsgehalt schöner Formeln in der Mathematik geht es auch in meiner Kunst um das

Setzen richtiger Parameter, um ein ästhetisches Moment zu evozieren. Dabei spielt die Zeit der Wissensaneignung für mich eine große Rolle, ohne der eine spontane Linie nicht möglich wäre. Diese kommt vom Kopf über das Herz zur Hand und wird erstmals zum Punkt, geht weiter, und wenn meine Hand mit dem Stift vom Papier weggeht, setzt sich die Linie in Gedanken fort.

 

Interview: Gabriele Baumgartner und Julia Dorninger, Juli 2018