Nagib Machfus, Echnaton

In der Vorbereitung für meine Installation "Labyrinth" in der Townhouse Gallery in Kairo habe ich sämtliche Literatur über Labyrinthe und Gärten gelesen, die in der Bibliothek an der Angewandten zu finden war.

 

Mein Buch zum Projekt ist aber “Echnaton“ von Nagib Machfus. Unter anderen ägyptischen Autorinnen, die ich in dieser Zeit gelesen habe, hat mich dieser fiktive historische Roman am meisten berührt.

 

Ein junger Mann möchte die Wahrheit über Echnaton, die Persönlichkeit dieses Pharaos, die Utopie und das Scheitern, erfahren. Mit Empfehlungen seines Vaters, der diese Epoche noch erlebt hat und resigniert darauf zurückblickt, macht er sich auf den Weg und besucht vierzehn Zeitzeugen auf einer Reise durch alle Provinzen Ägyptens. Vierzehn Verehrer und Gegner Echnatons erzählen ihre Geschichte. Zuletzt trifft er auf Nofretete, sie stand im Zentrum der Geschehnisse um Erleuchtung, Reform und Erneuerung, und als Überlebende im Hausarrest wird sie zum Ausgangspunkt der Umkehr, so wie man sich durch das Labyrinth ins Zentrum bewegt und von dort aus wieder zur Peripherie zurückkehrt.

 

In poetischer Sprache werden erlebte Ereignisse als allgemein gültige Aussagen formuliert, zu einer Kunstform abstrahiert.

 

Nora Bachel